Sondervorstellungen im Rahmen der „Jüdischen Kulturtage 2016“:
Sonntag, 06.11.16, ca. 11:30 Uhr
Montag, 14.11.16, ca. 17:30 Uhr
OT: Dancing Arabs
Israel, Deutschland, Frankreich 2014
Regie: Eran Riklis
Darsteller: Tawfeek Barhom, Razi Gabareen, Ali Suliman, Yaël Abecassis, Marlene Bajali
Drehbuch: Sayed Kashua
Der palästinensische Junge Eyad ist ein schlaues und standhaftes Bürschlein. Dem Krämer im Dorf rechnet er flugs vor, wie hoch dessen Gewinnspanne bei Alltagswaren ist. Als in der Schule die Berufe der Väter Gesprächsthema sind, beharrt er partout darauf, sein Vater sei ein Terrorist – da mag der Lehrer die Ohren noch so lang ziehen. Auch ein jüdischer Austauschschüler, mit dem er statt Räuber und Gendarm Sharon und Arafat spielt, bekommt ob dieser Aussage ordentlich Muffensausen. Wahr ist: als Student gehörte der Vater zu jenen, die Widerstand gegen die Gründung des Staates Israel leisteten. „Wir hatten gehofft, unser Land würde von den Juden befreit. Heute wären wir schon froh, wenn man uns in Würde leben ließe“, erzählt er seinem Sohn, der nun – nach einem kurzen Zeitsprung ins Jahr 1988 – als erster und bislang auch einziger Palästinenser an einem Eliteinternat in Jerusalem angenommen wird.
Eyad (Tawfeek Barhom) hat es anfangs nicht leicht an dieser Schule. Er versucht sich anzupassen, spürt aber auch, dass man ihn immer als Araber sehen wird. Im Literaturunterricht zeigt er dies der Dozentin und den Mitschülern am Beispiel israelischer Autoren auf, die in ihren Romanen stets ein klischeehaftes Bild von Arabern zeichnen. Sein Leben nimmt eine Wendung, als sich die aschkenasische Jüdin Naomi (Danielle Kitzis) in ihn verliebt und er sich mit dem wegen einer sich ständig verschlechternden Muskelschwundkrankheit an den Rollstuhl gefesselten Mitschüler Yonathan anfreundet. Vor allem die ständige gesellschaftliche Geheimhaltung seiner Beziehung zu Naomi zehrt am aufgeweckten Wuschelkopf. Für Eyads weiteren Weg wird dann westliche Musik ebenso eine Rolle spielen wie das aus Mekka stammende Leichentuch seiner Großmutter. (programmkino.de)
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