Regie: Vinko Bresan
Darst: Drazen Kuhn, Kresimir Mikic, Marija Skaricic
Laufzeit: 97 min
FSK: ab 12 Jahre
Schwarzer, manchmal etwas grenzwertiger Humor, absurde und überdrehte Situationen, kraftvolle Sprüche und dröhnende Musik auf die Ohren, diese Zutaten der typischen Balkankomödie mischt Vinko Bresan zu einem pikanten Potpourrie. Kirche und Sexualität, diese unendliche Geschichte zweier Gegensätze, inszeniert er nicht als Klatsche für katholische Moral, sondern spinnt ein unterhaltendes Histörchen, in dem der Priester nicht der verkniffene Gottesdiener ist, sondern ein sympathischer und einfallsreicher Hirte, der seinen widerborstigen Schäfchen zu mehr Kindern verhelfen will.
Das hört sich nicht nur nach Klamauk an, ist auch Klamauk. Aber einer von der liebenswerten Sorte, der es in manchen Momenten so richtig schön menscheln lässt. Kresimir Mikic ist als göttlicher Stellvertreter zwar kein Don Camillo und die Dorfhonoratioren sind keine Figuren à la Peppone, aber die Ankurbelung des Kindersegens unterhält durch schlitzohrige und hintersinnige Komik. Bresan haut beim Sägen an kirchlicher Autorität heftig auf den Putz, reißt nicht gerade subtile Witze und sein Frauenbild hat schon einigen Staub angesetzt (wobei die Männern auch nicht gerade durch Modernität auffallen).
Umrahmt wird das Geschehen von der Beichte des engagierten Seelsorgers, dem im Krankenbett die Sünden auf der Seele lasten und der oft direkt in die Kamera spricht, die ansonsten im Breitbildformat die Schönheit der Insel einfängt. Der entspannte Ton verändert sich zum dramatischen durch Themen wie Kindsmissbrauch durch einen Priester, Kindsaussetzung nach der Geburt oder dem Ansturm von ungewollt kinderlosen Paaren auf die Insel, die verzweifelt auf Nachwuchs hoffen. Da knirscht es im dramaturgischen Getriebe, geht die Leichtigkeit etwas flöten. www.kino.de
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