Termin & Spielzeit |
Filmtitel |
So, 10.03.2019, 11:00 Uhr |
DER UNTERGANG
D 2004
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So, 17.03.2019, 11:30 Uhr |
SATTE FARBEN VOR SCHWARZ
D/CH 2009
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So, 24.03.2019, 11:30 Uhr |
DER TRAFIKANT
A/D 2018
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So, 31.03.2019, 11:30 Uhr |
BROT & TULPEN
I/CH 2000
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So, 07.04.2019, 11:30 Uhr |
DER GROSSE KATER
CH/D 2009
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Der Schweizer Schauspieler Bruno Ganz ist mit 77 Jahren gestorben. Er erlag in seiner Heimatstadt Zürich einer Krebserkrankung. Ganz zählte zu den führenden deutschsprachigen Schauspielern. Seine Theaterlaufbahn begann er 1962 in Göttingen, in den 1970er und 80er Jahren gehörte der Sohn einer italienischen Mutter und eines Schweizer Fabrikarbeiters zum Ensemble der Berliner Schaubühne, wo er viel mit dem Regisseur Peter Stein zusammenarbeitete.
Ganz verkörperte unzählige große Rollen des klassischen Theaters. Mitte der 1970er Jahre wandte er sich verstärkt dem Film zu und avancierte zu einem der wichtigsten Gesichter des Neuen Deutschen Films. Insgesamt dreht er etwa 75 Kino- und Fernsehfilme.
Bekannt wurde der Mime vor allem durch "Der Himmel über Berlin" (1987) von Wim Wenders. Weitere wichtige Auftritte absolvierte Ganz in "Die Ewigkeit und ein Tag" (1998) von Theo Angelopoulos und "Der Untergang) (2004) von Oliver Hirschbiegel, in dem Ganz den Diktator Adolf Hitler verkörperte. Als seine schönste Komödie gilt "Brot und Tulpen" (2000) von Silvio Soldini. 1996 erhielt der mehrfach ausgezeichnete Darsteller von seinem Vorgänger Josef Meinrad den Iffland-Ring, der "dem jeweils bedeutendsten und würdigsten Bühnenkünstler des deutschsprachigen Theaters auf Lebenszeit verliehen" wird.
Vertreter von Kultur und Politik würdigten Ganz als einen der Großen seines Metiers. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erklärte: "So manche Figur der Weltliteratur hat erst durch ihn Profil und Farbe erhalten. Mit seinen Auftritten habe er unsere Kultur nicht nur bereichert, sondern entscheidend mitgeprägt". Kulturstaatsministerin Monika Grütters würdigte Ganz als Ikone des deutschsprachigen Theaters und einen herausragenden Könner auch der internationalen Schauspielkunst. Das Publikum habe ihn für seine Experimentierfreude, aber auch für sein leises, oft melancholisches Spiel geliebt. Die Todesnachricht löste auch auf der Berlinale Bestürzung aus. Der scheidende Berlinale-Direktor Dieter Kosslick erklärte, Ganz stehe für "großes Kino". Der Schweizer sei nicht nur ein sehr ernster, "sondern auch ein sehr sehr lustiger" Künstler und Mensch gewesen. (Filmecho | Filmwoche)