F/D 2017
Regie: Sonia Kronlund
Dokumentarfilm
Der 1964 in einem zum Westen geöffneten Afghanistan geborene Salim Shaheen gilt als der afghanische Steven Spielberg, wobei Ed Wood passender wäre. Er hat bislang 109 Filme gedreht, ist gleichzeitig Schauspieler, Produzent, Regisseur und Held. Es sind einfach gemachte Genre-Geschichten mit übersichtlicher Story, die ein großes Publikum finden. Das Staunen mit offenem Mund der jungen Männer beim Zuschauen im improvisierten Kino belegt dies. Es gibt Prügel im Bud Spencer-Stil, dazu Musik- und Tanzeinlagen wie beim Bollywood-Kino. Im Gegensatz zum dortigen Überfluss fehlt es in seinem „Nothingwood“, so sagt Salim Shaheen selbst, an allem.
Dabei kann der rundliche Mann im Rollkragenpullover weder lesen noch schreiben, was er allerdings nicht erwähnt. Dafür weiß er bei jeder Gelegenheit die Menge zu begeistern. Die
Fans mussten die Gewalt der Taliban riskieren, wenn sie seine Filme auf verbotenen Fernsehern sehen wollten. Öfters weiß man jedoch nicht genau, ob die Menschen ihn nur bewundern, oder diesen wahnsinnigen Enthusiasmus auch belächeln.
Was ist das für ein Mensch, der mitten im afghanischen Bürgerkrieg Filme dreht und, nachdem bei einem Raketenangriff zehn Crew- Mitglieder sterben, noch weiter filmt? Die Verknüpfung eines von Besetzung und Krieg geschundenen Landes mit dem Leben eines fanatischen Filmemachers ist die Geschichte der Dokumentation „Meister der Träume“. (programmkino.de)
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